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Keramik im Holzbrandofen

Ab Samstag, 9. August 2025 brannte bei Roger Pernet in Steckborn während sechs Tagen das Feuer im Holzbrandofen. Daniel Fennes-Alten, Keramiker und Hafner, hatte den Ofen in aufwendiger Handarbeit aufgebaut.

Wir brennen!

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Anwendung:

Projektbeschrieb
Der feuerfeste Ofen wurde für eine Anwendungs-Grenztemperatur von 1450° C geplant und umgesetzt. Dabei wurde auch ein Augenmerk daraufgelegt, dass die Auskleidung chemischen und abrasiven Gasen widersteht, die beim Holzbrand und dem Salz-, respektive Sodabrand entstehen. Der Ofen ist ohne Mörtel gebaut, die feuerfesten Steine wurden passgenau zugeschnitten und lose geschichtet. Die Ofendecke ist ein selbsttragendes Kettenbogengewölbe.

Der Ofen ist ein sogenannter Unterzügiger Holzbrandofen. Das heisst: Die Flammen steigen von den Brennkammern auf, streichen entlang des Gewölbes bis zur Decke des Besatzraums, überschlagen sich und werden vom natürlichen Sog des Kamins in Richtung Fuchs (Rauchgaskanal zwischen Besatzkammer und Kamin) transportiert. Dabei müssen die Rauchgase die gestapelte Keramik je nach Position mehr oder weniger streifen. Nach dem Fuchs ist ein keramischer Schieber in der Steigachse des Kamins eingebaut, um die Rauchgasgeschwindigkeit zu steuern und gezielt einen Wechsel von oxidierenden und reduzierenden Atmosphären zu schaffen.

Die Hitze stammt aus zwei untergesetzten Feuerräumen mit einer Länge von je circa 110 cm. Beide verfügen über einen Ascheraum mit keramischem Rost. Für die Versorgung mit Verbrennungsluft während den unterschiedlichen Brennstadien besitzt der Ofen Primär-, Sekundär und Tertiärluftzuführungen.

Durch Schaulöcher an verschiedenen Positionen lässt sich die Temperatur visuell und mittels Seger oder Ortokegel kontrollieren. Bei Bedarf wird hier auch Flussmittel eingebracht.

Brennverlauf
Tag 1: Vorbereiten der Brennmittel, der Flussmittelmischung und der Rohware
Tag 2: Einbringen der Brennware, Ofen zumauern, Anfeuern
Tag 3: Brennen. Die Brennkurve beträgt anfänglich 50 – 75° C/Std, da noch Feuchtigkeit im Mauerwerk und kristallines Wasser in der Rohware vorhanden ist. Bei 573 resp. 550 – 600° C wird die Aufheizgeschwindigkeit verringert, um diese Phase möglichst langsam und gleichmässig und ohne grosse Temperaturschwankungen zu durchlaufen. Um circa 17.00 Uhr wird die erste Solltemperatur von 1170° C für die Salz-/Sodabrenntechnik erreicht. Dafür wird die Flussmittelmischung durch die Öffnungen eingebracht und durch die Geschwindigkeit der Rauchgase sowie den Naturzug auf die Oberfläche der Keramiken transportiert und verteilt. Das Einbringen von Natriumchlorid wird dreimal, im Abstand von einer halben bis einer Stunde wiederholt. So wird die Temperatur stetig bis auf 1300° C gesteigert.
Tag 4 und 5: Abkühlphase
Tag 6: Demontage der Ofentüre, Öffnen des Ofens und Schlichten der Werkstücke.

Verfügbare Formate:

Materialien:
Feuerfeste Produkte von unterschiedlicher Druck-Feuerbeständigkeit, sowie
Feuerleichtsteine, bzw. Dämmsteine, Brennhilfsmittel aus Kordirit, Mullit, Siliziumcarbit sowie Spezialprodukte je nach Einsatzbereich.

Portrait

Die Pernet GmbH in Steckborn ist seit 1947 im Ofen- und Cheminéebau tätig. Seit 2008 führt Roger Pernet, eidg. dipl. Hafner- und Plattenlegermeister, die Firma in der dritten Generation.

Kontakt

Roger Pernet

Pernet Ofen- und Cheminéebau GmbH
Frauenfelderstrasse 19a
8266 SteckbornPernet Ofen- und Cheminéebau GmbH

Quellen/Links